"Menschen zurück zur Natur“
Wir, Simone Baumgartner (Ergotherapeutin in Kärnten) und ich, haben dieses Projekt „Menschen zurück zur Natur“ gemeinsam ins Leben gerufen, damit wir Kinder sowie Erwachsene vom stressigen Alltag, in die Erholung bringen können. Der Grund dafür ist sehr einfach, unsere Klienten werden von Tag zu Tag jünger und wir sind jedes Mal erstaunt, wie wenig, Menschen im allgemeinen in der Natur sind. Mittlerweile finden Aktivitäten wie zum Beispiel Spiele, wenn überhaupt, nur drinnen statt und hierbei meistens vor dem Handy, Spielkonsole(n) oder Computer. Selbst Geburtstagsfeiern befinden sich immer mehr INDOOR. Durch diesen starken Bewegungsmangel, falsche Ernährung, wenig Wasser, zu vieles sitzen, erscheinen bereits in jungen Jahren Dysbalancen, die Üblicherweise erst im Erwachsenenalter auftreten.
Wir haben das Glück, dass in unserem schönen Land, der Wald, unser wichtigster Lebensraum, für viele Menschen relativ in geringer Entfernung zu erreichen ist. So gibt uns der Wald die Möglichkeit ein Ort des Friedens und der inneren Ruhe zu sein. Weit weg von Zivilisation, Hektik, Stress, Telekommunikation, Menschen und vielen belastbaren Situationen die unseren Körper auf die Dauer Stressen sowie schwächen. Deswegen bietet uns ein Aufenthalt im Wald, alleine nur durch einen Spaziergang, die Möglichkeit, zu entspannen, neue Kraft sowie Energie zu tanken. Doch sieht die Realität meistens anders aus. Unser Tag ist geprägt vom tagtäglichen Stress, ob Familie, Arbeit, Krankheit, Trauer, Handy, Fernsehen, falsche Ernährung u.v.m., dass wir selbst nicht mehr erkennen, wie sehr wir uns in einem täglichen Hamsterrad bewegen. Hierbei wäre ein täglicher Spaziergang in einem Wald sehr erstrebenswert und förderlich. Unsere Natur bietet so viele Möglichkeiten um unseren Alltagsstress zu entfliehen.
Jeder der öfters in einen Wald geht, wird schnell merken, dass Zeit in der Natur keine große Rolle spielt. Alles scheint sich zu verändern, ob es die Lichtverhältnisse sind, dass Klima das der Wald selber herstellt, die Geräusche die wir auf einmal anders wahrnehmen oder einfach die veränderte positive Energie und Luft die wir aufnehmen. Alles scheint still zu stehen, sodass wir teilweise unsere räumliche Wahrnehmung verlieren. Kurz gesagt, in dieser Umgebung bemerken wir Dinge, die uns vorher nicht bewusst waren.
Deswegen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Kindern sowie auch Erwachsenen die Natur ein Stück näher zu bringen.
Hierbei kann ich nur von mir und meinen Erfahrungen als Kind schreiben.
So kann ich mich noch gut an meine Kindheit erinnern. Es gab keinen Tag, wo ich nicht in den Wald ging, nur um draußen zu sein. Um frische Luft zu atmen, mit Freunden die witzigsten Spiele zu spielen. Ob wir einfach nur Cowboy und Indianer spielten, oder ein halbschiefes Baumhaus bauten, oder einfach das Werkzeug von unseren Eltern entwendeten, nur um eine Höhle auf einer Anhöhe zu graben. Es gab wie gesagt keinen Tag wo wir nicht in der Natur waren nur um zu spielen. Elektronik wie wir sie heute vorfinden, gab es zu meiner Zeit nicht. Damals war die Devise - Heim von der Schule, Aufgabe machen und dann raus bis es finster wurde. Das es meistens schon lange finster war und wir oft dadurch Probleme daheim hatten, ist eine andere Geschichte. Handy gab es zum Glück noch nicht.
Es schien so, als wäre der Wald unsere eigene magische Welt. Nichts und niemand störte uns. Wir konnten einfach Kind sein, ohne störende Klingeltöne von Handys. Ohne Erwachsene die andauernd bei uns waren und uns zurechtwiesen. Es gab nur uns und unsere Regeln. Gab es einmal kein Kind zum Spielen, so gab es meinen getreuen Hund "Blacky" mit der witzigen Mischung aus Dackel und Pudel, der stets zur Stelle war.
Meine schönste Erinnerung war den Bibern bei einem kleinen Fluss dabei zusehen zu können, wie sie ihren Damm bauten. Bäume anknabberten, bis sie letztendlich umfielen. Mit Ästen im Maul durch den Fluss schwammen. Ich konnte als Kind stundenlang auf einer Position verharren und beobachten. Ob es Wildtiere, Vögel oder Insekten waren, alles war als Kind spannend und interessant. Selbst heute, zwar nicht mehr so intensiv wie als Kind, bin ich gerne im Wald mit meinen Hunden und verharre an vielen Orten, nur um den Sound der Natur zu hören sowie Energie und reine Luft zu tanken. Es gibt für mich nichts Erholsameres als den Wald. Selbst heute nehme ich in den Wald keine Elektronik mit, außer vielleicht einen Fotoapparat.
Doch was hat sich in den letzten 40 Jahren verändert? Mit einem Wort „VIEL“. Ich selber kannte bis zu meinem 20. Lebensjahr, kein Handy, zwar gab es schon Computer und Spielkonsolen, doch deren Anschaffungen waren für damalige Verhältnisse nicht rentabel. Auch da sie damals sehr langsam, sowie ein Spiel zu laden, mühselig und langwierig war. Dazu gab es zu meiner Zeit, mehr schwarz weiß Fernseher als färbige und die Programmauswahl beschränkte sich auf ORF 1-2. Mein (Handy) ¼ Telefon hing an der Wand das ich auch damals schon nicht verwendete. Absprachen wo und wann wir uns zum Spielen, später zum Fortgehen treffen würden, fanden im Klassenzimmer oder unterwegs statt. Absagen von 2 Minuten vor dem treffen, waren daher ziemlich schwer, entweder man kam oder kam nicht. Auch saßen wir zusammen und es wurde geredet, gespielt, gelacht oder auch ab und zu gestritten, dennoch unterhielten wir uns immer auf Augenhöhe. Ja es hat sich einiges verändert.
Genau aus diesen Gründen, möchte ich Kindern sowie Erwachsenen einen Weg zeigen, wie man ohne Elektronik, Fast Food etc, Spiel, Spaß und Freude erleben kann.
Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß beim Durchforsten meiner Seite.
Werner Schlachtner